Ukrainische Mythologie
A Commentary on Mykola Riabchuk's "Ukraine: One State, two Countries"?
Die Ukraine is extrem entlang der Ost/West Achse des Landes polarisiert. Die Unterschiede manifestieren sich in sprachlichen und kulturellen Differenzen, vor allem jedoch in unterschiedlichen Auslegungen der eigenen Geschichte. Wie kann diese Trennung überwunden werden um das Auseinanderdriften des Landes zu verhindern?
Zu den wiederbelebten Mythen, aus denen die “imaginierte Gemeinschaft” der jungen ukrainischen Nation schöpft1, hat sich ein Gegenmythos gesellt – der Mythos von den “zwei Ukrainen”. Mykola Riabchuk, ein scharfsichtiger Beobachter des Nationsbildungsprozesses, den das Land seit seiner 1991 gewonnenen Unabhängigkeit durchläuft, hat seine These von den beiden Ukrainen 1992 zum ersten Mal formuliert und sie seitdem weiterentwickelt und differenziert. Sie korrespondiert mit einem Diskurs, der heute sowohl im Lande als auch in den postkommunistischen Nachbarländern und im Westen weit verbreitet ist und den jungen Staat von Anbeginn begleitet hat. Ihm gelten die folgenden Überlegungen.
In den Augen vieler ist die nationale Idee in ihrer 1991 entworfenen Gestalt gescheitert: Die mit der Unabhängigkeit eröffnete historische Chance, die so lange ersehnte Wiedergeburt der ukrainischen Nation endlich Wirklichkeit werden zu lassen, scheint vertan. Das Modell der beiden Ukrainen bietet eine plausible Erklärung dafür, wie dies geschehen konnte und wer dafür verantwortlich ist, im Lande und draußen. Darüber hinaus signalisiert es dem Westen deutlich, welche von den beiden Ukrainen Unterstützung verdient. Heutzutage konkurrieren nationale Mythen nicht nur auf dem einheimischen Markt.
Die Ukraine: Schauplatz eines Kampfs der Kulturen
Die politische und symbolische Geographie der Ukraine hat sich seit der Unabhängigkeit dramatisch verändert und das Land entlang der Ost-West-Achse polarisiert. Nach 1991 verwandelten sich die westlichen Regionen von einer Peripherie des Sowjetimperiums in das Zentrum der nationalen demokratischen Bewegung und wurden zum Tor nach Europa. Umgekehrt wurde die Ostukraine, eine der wichtigsten Industrieregionen und intellektuellen Ressourcen der UdSSR, zur Peripherie.
Dieser Wandel wurde durch historische Faktoren mitgeprägt, die aus den unterschiedlichen regionalen Entwicklungen des Landes im 19. und 20. Jahrhundert resultieren. Sie führten u.a. dazu, dass sich die nationale Identität, das Nationalbewusstsein im westlichen Teil anders ausbildeten als im mittleren und östlichen Teil. Die dort entwickelte Variante schloss weder eine Verbundenheit mit der russischen Sprache und Kultur aus noch später eine gewisse Loyalität zum Sowjetsystem. Es ist eine weitverbreitete Ansicht, dass vor allem diese historisch bedingten Unterschiede es schwierig machten, die weitgehend ethnisch gemischte und russischsprachige Bevölkerung der Ostukraine nach 1991 für die Unterstützung der nationalen Idee zu mobilisieren. In der Tat stimmte bei den bisherigen Wahlen die Mehrheit für die Kommunisten oder für die Oligarchen und ihre “Partei der Macht”, nicht aber für die “Nationaldemokraten”. Aus westlicher Perspektive wird darin gerne ein Indiz gesehen, dass die Ostukrainer hoffnungslos russifiziert – oder eher sowjetisiert – sind: Sie haben ihre Identität verloren und sind zum postkolonialen Ballast der Nation geworden.
Dass die Ukrainer im Westen vorwiegend Ukrainisch und im Osten vorwiegend Russisch sprechen, verstärkt das Bild. Auf der symbolischen Ebene ist die russische Sprache inzwischen zum Synonym für eine prokommunistische Einstellung und Sowjetnostalgie, für gefährliche Ideen wie Panslawismus oder die Wiedervereinigung mit Russland geworden. Ein weiteres Phänomen, das die Ost-West-Differenz verschärft, ist die zunehmende Politisierung der Spannungen zwischen den konkurrierenden Kirchen im Lande. Und die Tatsache, dass Kutschmas Regime sich weitgehend auf den Osten des Landes stützt, legt den Fehlschluss nahe, die Wurzeln der wirtschaftlichen und politischen Missstände lägen in der dortigen Mentalität.
Die Ukraine ist nicht das einzige Land auf der Welt, das starke regionale Unterschiede aufweist. Das Besondere besteht hier darin, dass die Ost-West-Differenzen heute zunehmend als Haupthindernis für die demokratische Transformation gesehen werden, als eine Bedrohung für die territoriale Integrität und nationale Sicherheit – und als eine symbolische Grenze, welche die demokratische Zukunft des Landes von seiner totalitären Vergangenheit trennt. Je problematischer die Situation und düsterer die Perspektiven, desto mehr werden die regionalen Differenzen zwischen den “beiden Ukrainen” zu Unterschieden zwischen zwei Kulturen im Sinne Huntingtons stilisiert: Zivilgesellschaft und demokratische Tradition als ukrainisches Kapital auf der einen Seite, korrupter Staat und primitive Massenkultur als russische Hypothek auf der anderen.
Der wichtigste Faktor dieser Projektion und Übersetzung einer Vielfalt von historischen, politischen, ethnischen, ökonomischen, sozialen etc. Unterschieden in einen kulturellen Gegensatz ist aber externer Natur. Nach dem Ende des Kalten Krieges fand sich die Ukraine in einer prekären Lage zwischen den neu entstehenden geopolitischen Realitäten wieder: zwischen einer Erweiterung anstrebenden EU und NATO einerseits und einer instabilen Re-integration der ehemaligen Sowjetrepubliken unter der Führung Russlands andererseits. Anders als seine mitteleuropäischen Nachbarn konnte die Ukraine nicht von einem in absehbarer Zeit realisierbaren Beitritt zur EU träumen und blieb weitgehend vom russischen Markt abhängig. Dieses Dilemma und die ihm entspringende Schaukelpolitik werden ebenfalls gerne als Kampf zwischen zwei Kulturen interpretiert: der europäischen, die von der Westukraine verkörpert wird, und der panslawischen oder eurasischen Kultur der Ostukraine. Die Frage “Wer sind wir?” wird ersetzt durch die Frage: “Auf wessen Seite stehen wir?”, der reale Konflikt zwischen den politischen und ökonomischen Interessen der regionalen Eliten wird zu einem symbolischen2.
Eine gespaltene Geschichte
Kommen wir auf die historische Dimension zurück. Was die Ukrainer heute vor allem voneinander trennt, sind die kontroversen Interpretationen ihrer nationalen Geschichte. Waren die Russifizierung und die Assimilation an die russische Kultur aufgezwungen oder freiwillig? Anders gefragt: War die Ukraine eine Kolonie des imperialen, dann des sowjetischen Russland? Ist die russische Sprache eine imperiale Erblast, welche die entwurzelten Ukrainer im Osten weiter mit sich schleppen, oder ist sie ein legitimer Teil ihrer nationalen Identität als ukrainische Bürger?
Insbesondere die Erinnerungen an die Sowjetära bzw. die Zeit des Zweiten Weltkriegs, als Ost- und Westukrainer oft gegeneinander kämpften, scheinen unvereinbar. Doch die entscheidende Frage ist wohl nicht, ob der Kommunismus gut war oder schlecht, sondern ob die Repressionen des Sowjetregimes alle Menschen gleichermaßen trafen, ungeachtet ihrer Nationalität, oder ob sie einen von den Russen an den Ukrainern begangenen Ethnozid (oder zumindest eine ethnische Diskriminierung) darstellten.
Wäre da nicht der Rest der “sowjetisierten” Ukraine, ihre westlichen Bewohner könnten bequem dem mitteleuropäischen oder baltischen Modell der Externalisierung der kommunistischen Vergangenheit folgen. In der Tat kann das kommunistische Regime aus der westukrainischen Perspektive leichter als etwas interpretiert werden, das gegen den Widerstand der Nation von einer feindlichen Macht aufgezwungen wurde. In der Konsequenz werden die Russen im Lande als Fremde, wenn nicht als Okkupanten wahrgenommen. Aufgrund der ganz anderen historischen Erfahrung im Osten kann dieses Modell der Entlastung von der Sowjetvergangenheit dort hingegen nicht funktionieren.
Dem russischen Modell der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit kann die Ukraine ebenso wenig folgen. In Russland scheint sich inzwischen eine Art Konsensus herausgebildet zu haben, dass die historische Erfahrung der Sowjetperiode, wie immer man sie bewertet, unleugbar ein Kapitel in der Geschichte der russischen Staatlichkeit und der politischen und gesellschaftlichen Modernisierung darstellt. Das heißt nicht, dass inzwischen ein Schlussstrich gezogen wäre3. Die Vergangenheit ist nach wie vor kontrovers, doch die Differenzen verlaufen nicht entlang ethnischen, sprachlichen oder regionalen Trennlinien wie in der Ukraine.
So scheint die Ukraine in einer Falle zwischen den beiden Modellen der Auseinandersetzung mit der kommunistischen Vergangenheit zu sitzen: Der Osten kann die sowjetische Erfahrung nicht externalisieren, und der Westen hat Schwierigkeiten damit, sie als Teil der eigenen Geschichte zu akzeptieren. Zugleich teilt die Ukraine mit Russland alle negativen Konsequenzen einer unabgeschlossenen Dekommunisierung. Eine für die ganze Nation geltende Geschichte der Sowjetära – mit ihren Hoffnungen und ihrem Scheitern, ihren Verdiensten und ihren Verbrechen – muss erst noch geschrieben werden. Es wird eine Geschichte sein, in der die Ukrainer nicht einfach Opfer waren, sondern ebenso Akteure. Der Prozess der Verständigung und Versöhnung wird Zeit brauchen und auf die Geduld und den politischen Willen der Ukrainer auf beiden Seiten angewiesen sein. Er wird aber nur dann gelingen, wenn die Ukrainer im Osten gleich behandelt werden – nicht als Objekt einer Renationalisierung, sondern als Bürger, deren Recht, eine eigene Version ukrainischer Identität zu besitzen, anerkannt wird.
Schwache oder offene Identität?
Es ist nicht die “nationale Idee” als solche, welche die Ukrainer im Osten ablehnen, sondern ihre antirussische Botschaft. Man sollte nicht vergessen, dass 1991 die überwältigende Mehrheit der Ostukrainer für die Unabhängigkeit stimmte. Das zeigt, dass bereits damals eine politische Nation (), nicht eine ethnische Nation im Entstehen begriffen war, eine Nation, die gegen das gescheiterte kommunistische Projekt und für eine nationale Alternative stimmte. Der entscheidende Punkt liegt darin, dass die demokratisch gesonnenen Ostukrainer sich diese Alternative nicht als einen Staat mit einer ukrainischen Titularnation vorstellten, welcher gegenüber seinen nationalen Minderheiten Toleranz walten lässt, sondern eher als ein ukrainisches “Sowjetvolk” in einem neuen demokratischen Staat, in dem ethnische und kulturelle Differenzen beigelegt werden können, ohne politisiert zu werden4. Dieses utopische Projekt, das noch von der Gorbatschow-Ära inspiriert war, sollte scheitern, obwohl es eine Perspektive zum Aufbau einer übergreifenden politischen Nation anbot. Der Mythos von den beiden Ukrainen hingegen behauptet, dass es nur eine wahre Ukraine geben könne, und erklärt damit die östliche Ukraine zur rückständigen Region, die zur Westukraine aufschließen muss. Aus östlicher Perspektive ist diese Ideologie verständlicherweise weder demokratisch noch liberal.
Das größte Problem der “anderen Ukraine” und insbesondere ihrer Intellektuellen besteht in einem akuten Mangel an symbolischen Ressourcen, die es erlauben würden, eine eigene Version der nationalen Identität zu konstruieren. Obwohl immer noch attraktiv für die ältere Generation, ist die Sowjetideologie nicht nur völlig delegitimiert, sie ist auch überholt. Der Panslawismus und “Eurasianismus” sind spätestens seit dem Krieg gegen Tschetschenien und der russisch-weißrussischen Union kompromittiert. Bei den letzten Wahlen erhielten Parteien, die für eine engere Anbindung der Ukraine an Russland eintraten, keine nennenswerte Unterstützung; dasselbe gilt für die Vertreter eines russischen ethnischen Nationalismus und für die Verfechter einer Gleichstellung der russischen Sprache.
Es trifft zu, dass bei den letzten Wahlen im März 2002 nur wenige Ostukrainer Juschtschenkos “Unsere Ukraine” unterstützten, in die die Nationaldemokraten ihre Hoffnung setzten, und dass in den meisten Regionen des Osten wieder die Kommunisten die Mehrheit erhielten. Dennoch wäre es zu einfach, den Osten als rot zu bezeichnen. Das Problem scheint zu sein, dass die ostukrainischen Wähler ihre eigenen Interessen und Präferenzen im bestehenden Parteienspektrum nur schwer artikulieren können5. Vielleicht kann man sagen, dass die Wahlergebnisse von 2002 auch die Schwierigkeiten reflektieren, welche die Menschen im Osten des Landes haben, die “nationale Idee” anzunehmen. Die russischsprachigen Ukrainer und die Russen der Ostukraine sind gegenüber dem neuen ukrainischen Staat politisch loyal, doch viele von ihnen sind nicht bereit, sich eine ukrainische kulturelle Identität aufzwingen zu lassen, die auf einer Kombination ethnisch-sprachlicher Kriterien und antirussischer Ressentiments beruht, ebenso wenig wie die Alternative zwischen zwei Kulturen – einer “europäischen Ukraine” und einem “asiatischen Russland”.
Heute, in einer Zeit, da selbst die Wolgatataren beanspruchen, europäische Muslime zu sein, kann die Gegenüberstellung der Identitätsmerkmale “europäisch” und “russisch” nur ideologischer Natur sein. Mit welchem Recht kann man heute noch behaupten, dass Russland nicht europäisch sein könne (vielleicht europäischer als die Ukraine)? Und warum sollte die Eigenschaft, russisch zu sein, die Eigenschaft, europäisch zu sein, ausschließen? Heute macht die Idee Russlands selbst einen tiefgreifenden Wandel durch – sie ist nicht mehr einfach der eine Pol im Ost-West-Gegensatz.
Wohl möglich, dass, was das Angebot an russischer Lektüre betrifft, in L’viv fast nur Trivialliteratur zu finden ist. Es könnte daran liegen, dass die Nachfrage der intellektuellen Leserschaft dort gering ist. Der Buchmarkt in Kharkiv jedenfalls bietet ein breites Spektrum von russischer Gegenwartsliteratur, wissenschaftlicher Fachliteratur und Übersetzungen aus westlichen Sprachen an. Solange es im ganzen Lande nicht eine einzige Buchhandlung für angelsächsische Literatur gibt und solange die Bedingungen für Übersetzung und Publikation fremdsprachiger Werke so restriktiv sind, behalten russische Bücher als Informationskanal zum Westen ihre Bedeutung für ein Land an der Peripherie wie die Ukraine.
In der Zeit des Sowjetimperiums lernten wir in der Schule, dass Peter der Große “ein Fenster nach Europa geöffnet” hat. Es war das einzige Fenster zum Westen, das die Ukrainer besaßen, die unter russischer und dann sowjetischer Herrschaft lebten. Vor zehn Jahren beanspruchte die Ukraine, ihr eigenes Fenster zu öffnen. Wie Roman Szporluk schrieb, “bestand die Idee der Ukraine als einer Nation (…) darin, dass ihr Volk direkten Zugang zu den Zentren der Zivilisation haben sollte6” . Noch muss viel getan werden, um dieses neue Fenster weiter aufzustoßen, doch ich werde nie das Argument akzeptieren, dass wir, um das neue Fenster zu öffnen, das alte schließen müssen. Im übrigen sollten alle Fenster von Zeit zu Zeit geputzt werden.
Vgl. Andrew Wilson, "National history and national identity in Ukraine and Belarus", in: G. Smith, V. Law, A. Wilson, A. Bohr and E. Allworth, Nation-building in the Post-Soviet Borderlands. The Politics of National Identities (Cambridge UP 1998), S. 23-47.
Übrigens hat der hier diskutierte Mythos einen Zwilling, der sein genaues Spiegelbild darstellt. Er besteht aus denselben Elementen, nur mit umgekehrtem Vorzeichen, und wird von nicht wenigen russischen Journalisten und politischen Experten vertreten, die vor jeder Wahl das Auseinanderbrechen des Landes voraussagen. Ein typischer Protagonist dieser Sicht ist Vladimir Alekseev, ein ehemaliger Parlamentsabgeordneter und stellv. Vorsitzender des Parlamentsausschusses für Information und Meinungsfreiheit. Er ist der Überzeugung, dass der größte Teil der Ukraine ursprünglich zur "slawisch-orthodoxen Zivilisation" gehörte und russischen Werten verpflichtet sei. Die auf wechselseitigem Einverständnis beruhende Integration der Ukrainer in die russische Gesellschaft sei ein Prozess, der sich über Jahrhunderte erstreckte und stets nur gewaltsam unterbrochen wurde, zumeist durch äußere Faktoren. Heute gebe es wieder Kräfte, welche die ostslawisch-orthodoxe Einheit zerstören und ihren durch eine gemeinsame Kultur und Sprache geprägten Raum im Namen einer neuen Weltordnung spalten wollen. Instrument dieses Kulturkampfes sei der ukrainische Nationalismus, insbesondere in seiner radikalen und traditionell antirussischen galizischen Variante. Daher sei nicht der östliche, sondern der westliche Teil des Landes ein Fremdkörper in der ukrainischen Nation. Galizien sei Peripherie der westlichen Zivilisation, es sei nicht das "Piemont der Ukraine", sondern seine Vendée. Vladimir Alekseev, "'Vendée': The Dialog of Ukrainian and Russian Cultures in Ukraine", Materials of the IVth International Scientific and Practical Conference (Kyiv, December 9-10, 1999), Kyiv 2000, S. 66-75.
Vgl. Alexei Miller, "Was tun mit der kommunistischen Vergangenheit?", in: Transit 22 (2001), S. 131 - 144.
(Sowjetvolk) war ein zentrales Konzept der späten Sowjetzeit. Es proklamierte eine "neue historische Gemeinschaft" - das multinationale Volk der UdSSR -, welche es erlaubt, je eigene nationale kulturelle Identitäten mit der Loyalität zum Sowjetsystem und zur kommunistischen Ideologie zu kombinieren, wobei die russische Sprache als "zweite Muttersprache" der transnationalen Kommunikation dient.
Ähnliches mag auch für die "Ambivalenz" oder "postsowjetische Schizophrenie" gelten, die Riabchuk diagnostiziert: Die im Osten anzutreffende spezifische Indifferenz gegenüber vielen Fragen in den zitierten Meinungserhebungen könnte schlicht darauf zurückgehen, dass die Befragten oft nicht die Logik akzeptieren wollten, die hinter den Alternativen steckte, mit denen man sie konfrontierte.
Daedalus, vol. 126, no. 3 (Summer 1997), S. 113, wiederabgedruckt in: Szporluk, Russia, Ukraine, and the Breakup of the Soviet Union, Stanford 2000, S. 388.
, "Ukraine: From an Imperial Periphery to a Sovereign State², in
Published 17 September 2002
Original in English
Translated by
Rolf Schubert
Contributed by Transit © Transit, Tatiana Zhurzhenko eurozine
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