Trump returns to the White House at a time when the global stakes are higher than ever. What can be expected from his unpredictable foreign policy, and what does this mean for international solidarity, geopolitical stability and democratic values?
Das uralte Vorurteil ist in Europa wieder auf dem Vormarsch und bringt neue Mutationen hervor. In dieser Folge der Standard Time diskutieren wir, wie man Kritik von Hass unterscheiden kann.
Der öffentliche Diskurs über Palästina und Israel ist in ganz Europa äußerst angespannt und durch lokale politische Tropen gefärbt. Das ist schon seit Jahrzehnten so, aber seit der jüngsten Eskalation der Gewalt ab Oktober 2023 ist die Debatte mit neuer Heftigkeit entbrannt.
Es wäre töricht zu glauben, dass wir diesem hochkomplexen, andauernden Konflikt in einer halbstündigen Talkshow gerecht werden können. Was wir jedoch tun können, ist, die Gründe zu untersuchen, warum diese Diskussionen so aufgeladen sind und warum sie sich im Kreis zu drehen scheinen.
Antisemitismus und antimuslimischer Rassismus ziehen sich wie eine Doppelhelix durch die europäische Geschichte und wurden als politische Instrumente eingesetzt, um zersplitterte Gesellschaften gegen einen gemeinsamen Feind zu mobilisieren. Heute werfen wir einen Blick auf den einen Teil: Antisemitismus, und in der nächsten Folge werden wir uns mit dem antimuslimischen Rassismus befassen.
Sie können die Standard Time Talkshow auch als Podcast im Cultural Broadcasting Archive hören – oder wo auch immer Sie Ihre Podcasts beziehen.
Die Ursprünge des Antisemitismus
Der Antisemitismus hat in den letzten zweitausend Jahren so viele Formen und Ausprägungen angenommen. Er hat sich von der christlichen Propaganda des Johannes Chrysostomus oder Johannes des Goldenen Mundes im 4. Jahrhundert über den glühenden Antisemitismus des Religionsreformators Martin Luther, den politischen, sozialen und wirtschaftlichen Antisemitismus der frühen Neuzeit bis hin zur Rassenideologie des XX. Jahrhunderts entwickelt. Die europäische Geschichte des Antisemitismus ist lang und dunkel, und wir empfehlen weitere Lektüre, um einen tieferen Einblick in die Materie zu erhalten.
Vielen von uns wurde beigebracht, dass Europa nach den beispiellosen Schrecken des Holocausts geschworen hat, “nie wieder” zuzulassen, dass sich ein solcher Hass aufbaut, der zu diesem ungeheuerlichen industrialisierten Völkermord geführt hat. In der Tat wurden große Anstrengungen unternommen, um dieses böse Vorurteil auszurotten, aber es ist nie ganz verschwunden. Und in den letzten Jahren hat die verdeckte Propaganda im Stil einer Hundepfeife und die offene Hass-Rhetorik auf dem gesamten Kontinent erheblich zugenommen.
Die Definition ist selbst ein politisches Problem
Der anhaltende Konflikt zwischen Palästina und Israel hat eine weitere Welle von antisemitischem und antimuslimischem Rassismus ausgelöst, die die Debatte infiziert.
Im Jahr 2002 versuchte die Europäische Union zusammen mit der OSZE eine gemeinsame Definition des Begriffs zu formulieren, die später von der International Holocaust Remembrance Alliance übernommen wurde und wie folgt lautet Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Juden, die sich als Hass gegen Juden äußern kann. Rhetorische und physische Manifestationen des Antisemitismus richten sich gegen jüdische oder nichtjüdische Personen und/oder deren Eigentum, gegen jüdische Gemeinschaftseinrichtungen und religiöse Einrichtungen”.
Aber bedeutet das, dass eine Kritik an Israels Aggression gegen Gaza antisemitisch ist?
In den Online-Ressourcen der IHRA zum Thema Antisemitismus kann man über die Rolle des israelischen Staates in der antisemitischen Ideologie lesen: ‘Manifestationen [des Antisemitismus] können die Ausrichtung auf den Staat Israel beinhalten, der als jüdisches Kollektiv verstanden wird. Eine Kritik an Israel, wie sie gegen jedes andere Land geübt wird, kann jedoch nicht als antisemitisch angesehen werden.
Die Kritik an den Handlungen des israelischen Staates ist schwierig geworden, und sie polarisiert die Europäer. Wie kann man Hass von Kritik unterscheiden? Die heutigen Redner bieten eine Orientierungshilfe und erörtern, wo der Antisemitismus heute steht und wie er sich im 21. Jahrhundert gewandelt hat.
Gäste
Professorin Helga Embacher ist Historikerin an der Universität Salzburg mit den Schwerpunkten Nationalsozialismus, jüdische Geschichte, Israel und Antisemitismus.
Johann Kneihs arbeitet seit 1980 im Journalismus und ist auch in der Programmierung zweier Musikfestivals in Österreich, Glatt&Verkehrt und dem neu geschaffenen Festival Jewish Weekends in St. Pölten, tätig.
Lidia Zessin-Jurek ist Assistenzprofessorin für Holocaust- und Genozidstudien an der Stockton University. Sie ist eine polnische Historikerin und Autorin, die derzeit in New Jersey lebt. Ihre Forschung umfasst die Erinnerung an den Holocaust und den Gulag sowie Zwangsmigration und Flüchtlingsbewegungen in historischen und zeitgenössischen Kontexten.
Leseliste
Professorin Helga Embachers Forschung
Lidia Zessin-Jurek zum 80. Jahrestag des Aufstands im Warschauer Ghetto
Märta Bonde’s aktuelle Lesungen: Umformulieren und Löschen
Hilda Dayan und Jolande Yansen über Antisemitismus, antipalästinensischen Rassismus und Europa
Timothy Synders Rede an Europa auf dem Judenplatz
Gedenken an den HolocaustBündnis
Kreatives Team
Réka Kinga Papp, Chefredakteurin
Daniela Univazo Marquina, Autorin und Redakteurin
Merve Akyel, künstlerische Leiterin
Zeynep Feriha Demir, Produzentin
Zsófia Gabriella Papp, digitale Produzentin
Management
Priyanka Hutschenreiter, Projektleiterin
Judit Csikós, Finanzmanagerin
Csilla Nagyné Kardos, Büroverwaltung
OKTO-Besatzung
Senad Hergić, Produzent
Leah Hochedlinger, Videoaufzeichnung
Marlena Stolze, Videoaufzeichnung
Clemens Schmiedbauer, Videoaufzeichnung
Richard Brusek, Tonaufnahme
Postproduktion
Milán Golovics, Dialogbearbeitung
Dániel Nagy, Dialog-Editor
Nóra Ruszkai, Videobearbeitung
István Nagy, Nachbearbeitung
Kunst
Victor Maria Lima, Animation
Musik von Crypt-of-Insomnia
Untertitel und Untertitel
Julia Sobota geschlossene Untertitel, polnische und französische Untertitel; Verwaltung der Sprachversionen
Farah Ayyash Arabische Untertitel
Mia Belén Soriano Spanische Untertitel
Marta Ferdebar Kroatische Untertitel
Lídia Nádori Deutsche Untertitel
Katalin Szlukovényi Ungarische Untertitel
Olena Yermakova Ukrainische Untertitel
Aida Yermekbayeva Russische Untertitel
Hosted by
Der Kunstverein Alte Schmiede, Wien
Bekanntgabe
Diese Talkshow ist eine Produktion von Display Europe: eine bahnbrechende Medienplattform, die in öffentlichen Werten verankert ist.
Dieses Programm wird durch das Programm Kreatives Europa der Europäischen Union und die Europäische Kulturstiftung kofinanziert.
Die hier geäußerten Ansichten und Meinungen sind ausschließlich die der Autoren und Redner und spiegeln nicht unbedingt die der Europäischen Union oder der Europäischen Exekutivagentur für Bildung und Kultur (EACEA) wider. Weder die Europäische Union noch die EACEA können für sie verantwortlich gemacht werden.
Published 9 January 2025
Original in English
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